Laut der Fédération Cynologique Internationale (FCI), dem größten kynologischen Dachverband, gibt es weit über 300 verschiedene, anerkannte Hunderassen. Da kann es einem schon schwerfallen, sich den richtigen Doggy auszusuchen. Häufig wird aufgrund der Größe eines Hundes die Entscheidung gefällt – und kleine Hunderassen liegen absolut im Trend.
Aber auch den allgemeinen Charakter eines Hundes solltest du dir vorher gut anschauen, damit du mit deiner Fellnase viel Spaß haben wirst und er auch zu deinem Leben passt.
In diesem Artikel bekommst du einen allgemeinen Überblick über die unterschiedlichen kleinen, mittelgroßen und großen Hunderassen mit einem eher ruhigen Gemüt.
Inhalt:
- Was kennzeichnet einen ruhigen Hund?
- Für wen eignet sich ein ruhiger Hund?
- Ruhige Hunderassen nach Größen im Vergleich
- Welche Hunderasse eignet sich für Anfänger?
- Fazit
Was kennzeichnet einen ruhigen Hund?
Vorab sei gesagt: Es gibt nicht die eine ruhige Hunderasse! Denn selbst wenn ein Hund klein und niedlich aussehen mag, kann er ein echtes Energiebündel sein, das unterhalten werden will. Es kommt immer auf den Charakter eines Hundes an, in welcher Umgebung er sich befindet und vor allem, wie er erzogen wurde.
Ruhige Hunderassen sind nicht zwangsläufig reine Couchpotatoes, sondern benötigen ebenfalls einen angemessenen Auslauf und eine gute Beschäftigung. Für viele Hunderassen bieten sich daher auch Hundesportarten wie Agility an.
Nachstehend ein paar allgemeine Eigenschaften, die einen ruhigen Hund kennzeichnen:
- Kein Bellen: Auch wenn Bellen Teil der Kommunikation von Hunden ist, kann es für den Menschen dennoch eher lästig sein. Hunde bellen aus Unsicherheit, Angst, Frust oder auch aus purer Freude heraus – und manchmal gibt es wie bei uns Menschen auch redefreudigere Artgenossen.
- Ruhiges Sitzen und Liegen: Der Hund sollte in der Lage sein, auch längere Zeit ruhig sitzen oder liegen zu können. Durch allgemeine Hektik in seiner Umgebung sollte er sich nicht nervös machen lassen und weiterhin sitzen oder liegen bleiben.
- Ruhiger Umgang mit anderen Hunden oder Tieren: Dass sich Hunde freuen oder erregt sind, wenn sie einen anderen Hund sehen, ist völlig normal – Bellen gehört auch hier zur Kommunikation dazu.
- Ruhiger Umgang mit Kindern: Kinder reagieren oft ungestüm im Umgang mit Tieren. Du solltest deinem Kind auf jeden Fall den Umgang mit einem Hund erklären und darauf achten, dass der Hund die Möglichkeit hat, sich zurückzuziehen. Auf keinen Fall sollten Kinder deinen Hund zu fest umarmen, kneifen oder an den Ohren ziehen.
- Geringer Jagdtrieb: Viele Hunderassen wurden speziell für die Jagd gezüchtet und haben daher beim täglichen Spaziergang häufig die Nase im Wind oder die Augen auf das Feld gerichtet.
Für wen eignet sich ein ruhiger Hund?
Gerade für Anfänger sind ruhige kleine Rassen die besseren Einstiegshunde.
Ruhige Hunderassen nach Größe im Vergleich
Es gibt viele ruhige Hunderassen in den unterschiedlichsten Größen, vom kleinen Chihuahua bis zur stattlichen Deutschen Dogge. Welcher Hund zu dir passt, hängt nicht nur von der Größe des Hundes ab, sondern auch von deiner Lebenssituation.
Kleine ruhige Hunderassen
- Chihuahua: Mut und Selbstbewusstsein kennzeichnen diesen kleinen Hund. Der Chihuahua gibt sich mit relativ wenig Platz zufrieden und kann daher auch gut in einer geräumigen Wohnung gehalten werden.
- Shih Tzu: Der kleine Shih Tzu ist ein toller Begleit- und Familienhund, der es jedoch häufig faustdick hinter den Ohren hat und daher eine gute, konsequente Erziehung benötigt. Hundesportarten kannst du mit ihm betreiben, er ist aber dennoch nicht überaktiv.
- Französische Bulldogge: Die Bullys können eine sehr entspannte Gelassenheit ausstrahlen und verbringen gerne mal einen Abend mit dir auf der Couch. Beachte aber, dass sie entgegen ihrem Aussehen sehr flink und agil sind und sowohl beim Toben mit anderen Hunden, als auch bei ausgedehnten Spaziergängen locker mithalten können.
Mittelgroße ruhige Hunderassen
- Golden Retriever: Einer der bekanntesten und beliebtesten Hunderassen überhaupt und das nicht zu Unrecht. Der Golden Retriever ist eine sehr sanftmütige Fellnase und eignet sich gut als Familienhund. Er ist sehr lernwillig und möchte seinem Frauchen oder Herrchen unbedingt gefallen und daher sehr lernwillig.
- Golden Doodle: Der Golden Doodle vereint die besten Eigenschaften seiner beiden Eltern, des Golden Retrievers und des Pudels. Er wird als gelassen und freundlich beschrieben und ist sehr lernwillig. Er ist ein kinderlieber Familienhund mit einem frohen Gemüt.
Große ruhige Hunderassen
- Deutsche Dogge: Die als sanfte Riesen bekannten Deutschen Doggen, werden vom FCI als “liebevoll und anhänglich” beschrieben. Sie haben ein sehr ruhiges, zurückhaltendes Wesen und verhalten sich liebevoll Menschen und anderen Tieren gegenüber.
- Berner Sennenhund: Die Berner Sennenhunde sind überaus sanftmütige Hunde und zeichnen sich durch ein freundliches Wesen aus – das macht sie unter anderem zu guten Familienhunden. Er hat eine hohe Reizschwelle, reagiert also auf äußere Einflüsse eher gelassen.
Wichtig: Auch ein ruhiger Hund benötigt, wie jeder andere Hund, einen angemessenen Auslauf und Beschäftigung.
Welche ruhige Hunderasse eignet sich für Anfänger?
Viele Hundeanfänger entscheiden rein aufgrund des Aussehens, welcher Doggy bald das neue Familienmitglied sein soll. Dabei kann man jedoch schnell den Fehler machen, einen kleinen und niedlich aussehenden Hund zu nehmen, der sich als absolutes Energiebündel herausstellt.
Wichtig: Welche Hunderasse wirklich zu dir passt, hängt ganz besonders von deiner Lebenssituation ab. Wir empfehlen, gerade als Anfänger, immer den Kontakt zu einem professionellen Hundetrainer zu suchen. Häufig bieten diese auch Unterstützung bei der Wahl des geeigneten Hundes.
Fazit
Achte bei der Auswahl deines zukünftigen Vierbeiners nicht nur auf die Größe, denn diese könnte dich unter Umständen in die Irre führen. Charakter und Temperament eines Hundes können ausschlaggebend sein, ob der Hund zu dir und deinem Leben passt. Zu guter Letzt hat die richtige Erziehung deines Hundes einen prägenden Einfluss auf sein Verhalten.